Erdgas macht die Kreuzfahrt sauberer

Die AidaNova ist das erste Erdgas-Kreuzfahrtschiff weltweit

Die AIDAnova ist das erste Kreuzfahrtschiff weltweit, das mit Erdgas betrieben wird. Foto: Michael Wessels / AIDA

Papenburg, 11.10.2018 -  Kreuzfahrtschiffe sind beliebt, doch ihre Klimabilanz wird häufig kritisiert. Erdgas sollt jetzt die Reise auf hoher See umweltfreundlicher machen. Das erste Kreuzfahrtschiff weltweit, das vollständig mit flüssigem Erdgas (LNG) betrieben werden kann, hat nun nach mehr als eineinhalb Jahren Bauzeit die Meyer Werft in Papenburg verlassen.

Durch den Antrieb mit flüssigem Erdgas setzt die Reederei AIDA Cruises mit dem fünftgrößten Kreuzfahrtschiff der Welt neue Maßstäbe für eine umweltfreundliche Schifffahrt: Erdgas verursacht nahezu keine Schwefelemissionen und fast keinen Feinstaub, auch die freigesetzten Stickoxide sinken um etwa 85 Prozent. Zudem sind bis zu 25 Prozent weniger Kohlendioxid gegenüber üblichen Kraftstoffen möglich.

Pünktlich zum Sonnenaufgang traf das AIDAnova genannte neue Kreuzfahrtschiff am 10. Oktober 2018 im niederländischen Eemshaven ein, wo es nun ausgerüstet und erstmals mit dem neuen Treibstoff Flüssigerdgas betankt wird. Nach einigen kürzeren Probefahrten sticht die AIDAnova am 2. Dezember 2018 zur Jungfernfahrt ab Hamburg in Richtung Gran Canaria in See.

Der Weg in die Niederlande war bereits spektakulär: Zahlreiche Schaulustige beobachteten, wie das 337 Meter lange und 42 Meter breite Schiff am Abend des 8. Oktober die Dockschleuse in Papenburg passierte. Nachdem dieses erste Nadelöhr nach 1,5 Stunden durchquert war, erklang zur Feier dieses ersten Erfolgs drei Mal das Schiffshorn.

Die mehr als 80 Kilometer lange Emsüberführung verlangte allen Beteiligten absolute Präzisionsarbeit ab, da die AIDAnova durch weitere Engstellen manövriert werden musste. Mit einem Tiefgang von acht Metern schob sich das Schiff Kilometer für Kilometer über die Ems, die teilweise lediglich neun Meter tief ist. Mehr als 50 Beschäftigte an Bord, die ausschließlich mit der Überführung beschäftigt waren, sowie zwei Schlepper an Bug und Heck sorgten für eine sichere Fahrt.

Quellen: erdgas info; NDR/ Der Westen