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Erneute Insolvenz eines Energiediscounters: Kunden in der Rhein-Sieg-Region betroffen

 Erneute Insolvenz eines Energiediscounters

Siegburg/Osnabrück, 26.04.2019 – Es ist die vierte Insolvenz in kurzer Zeit: Nach der E:veen Energie eG, der DEG Deutsche Energie GmbH und der Bayerischen Energieversorgungsgesellschaft (BEV) ist nun die Energiegenossenschaft energycoop mit Sitz in Osnabrück zahlungsunfähig. Von der Insolvenz des Billiganbieters sind im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, dem Versorgungsgebiet der rhenag, über 100 Kunden betroffen. Diese Gas- und Stromkunden werden nun umgehend von der rhenag in die Grund- und Ersatzversorgung übernommen. Für die betroffenen Kunden bedeutet dies: Ihre Gas- und Stromversorgung ist ohne Unterbrechung gesichert.

Bundesweit sind rund 43.000 Kunden von der Insolvenz der energycoop betroffen. Sie war vor sechs Jahren gegründet worden. Bei der energycoop handelt es sich nicht um eine der üblichen energiewende und lokal orientierten Bürgerenergiegenossenschaften. Sie ist vielmehr ein genossenschaftlicher Zusammenschluss privater und gewerblicher Verbraucher, die möglichst wenig für Strom und Gas zahlen wollten. Der Grund für die Schieflage ist der gleiche wie bei den anderen Discountern: Um Billigpreise bieten zu können, wird auf fallende Großhandelspreise spekuliert und über Spotmärkte (Kurzfristmarkt) beschafft. Da seit Mitte 2017 die Preise auf den Großmärkten wieder anziehen, bringt diese Hochrisiko-Strategie immer mehr Discounter in wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Die 43.000 energycoop-Kunden verlieren etwaige Guthaben, die sie beispielsweise durch Neukundenboni oder Minderverbräuche erhalten haben, voraussichtlich fast vollständig.