rhenag-Zukunftswald: Das Forschungsprojekt für nachhaltige Wälder

Wir forschen für den Klima- und Gewässerschutz

Der Zukunftswald

Die Ausgangslage: Den Wäldern geht es nicht gut

Dürre, Stürme, Waldbrände, Borkenkäfer: Die Schäden im deutschen Wald haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Noch nie waren so viele Bäume abgestorben wie 2021. Dies betrifft vor allem Fichten auf schlecht mit Wasser versorgten Standorten, aber auch Laubbäume (zum Beispiel Buchen und Eichen) leiden zunehmend durch länger werdende Phasen der Trockenheit. Nahezu alle Hauptbaumarten weisen Vitalitätseinbußen und Schadsymptome auf. Vier von fünf Bäumen haben lichte Kronen.

Wie können Wälder dem Klimawandel bestehen?

Dies ist die Schlüsselfrage, der rhenag – wissenschaftlich fundiert – auf dieser Forschungsfläche nachgehen will.
Es geht um mehr als um reine Wiederaufforstung. Im Gemeinschaftsprojekt mit dem Wahnbachtalsperrenverband (WTV) als Eigentümer des Geländes wollen wir Erkenntnisse sammeln, wie ein standortgerechter, resilienter Wald beschaffen sein muss, der dem Klima- und Gewässerschutz dient. Wissenschaftlicher Partner ist die Technische Universität München als eines der führenden Institute auf dem Gebiet der Waldforschung.

 

Die Daten

Fläche:               4,1 Hektar
Einteilung:         15 Parzellen
Pflanzung:         6.000 Traubeneichen
                          6.000 Weißtannen
Projektstart:       Februar 2022

der rhenag-Zukunftswald aus der Luft gesehen
der rhenag-Zukunftswald aus der Luft gesehen

Dieses Bild zeigt die rund vier Hektar große Waldlichtung in der Nähe des Wanderparkplatzes Siegelsknippen an der Wahnbachtalsperre. Das Gelände wurde zunächst für die Pflanzung vorbereitet, im November 2021 wurden 12.000 Baumsetzlinge gepflanzt, offizieller Projektstart für die wissenschaftliche Begleitung durch die TU München ist der 15. Februar 2022.

Was wird hier gepflanzt?

Auf dieser Versuchsfläche werden wechselweise Traubeneichen und Weißtannen gepflanzt. Da Mischbestände häufig eine höhere Widerstandsfähigkeit gebenüber Störungen und eine höhere Diversität als Reinbestände aufweisen, sind sie ein wichtiger Baustein in der Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel.

Wie wird gepflanzt?

Getestet werden fünf verschiedene Mischverhältnisse zwischen Eiche (rot) und Tanne (grün)  : 25/75, 75/25, 50/50 sowie jeweils 100 %, wie hier symbolisch dargestellt. Jede Zusammensetzung wird wiederum über drei verschiedenen Pflanzdichten getestet. Daraus ergeben sich15 Parzellen, in die die Versuchsfläche eingeteilt ist.

Was wird erwartet?

Wälder sind Multitalente in ihrer Funktion als Luftfilter, Wasserspeicher, Sauerstoffspender, Holzlieferant. Außerdem bieten sie wertvollen Lebensraum für Tiere. An der Wahnbachtalsperre besitzen sie zusätzlich eine hohe Bedeutung für den Schutz der Trinkwasserressource. Mit dem Zukunftswald soll das langfristige Zusammenwirken zweier Baumarten im Hinblick auf Kohlenstoffbindung, Resilienz und Diversität untersucht werden. Die Ergebnisse sollen in Empfehlungen für den Waldumbau an der Wahnbachtalsperre und darüber hinaus in der Rhein-Sieg-Region und dem nördlichen Westerwald münden.

Lageplan

Mit symbolischer Darstellung der Bepflanzung: Eiche (rot) und Tanne (grün)

Die Zelleneinteilung rhenag-Zukunftswald im symbolischen Überblick

Was macht die Uni im Wald?

Interview mit Prof. Dr. Hans Pretzsch und Enno Uhl vom Lehrstuhl für Waldwachstumsforschung der TU München, Teil 1

Was kann der Wald der Zukunft?

Interview mit Prof. Dr. Hans Pretzsch und Enno Uhl vom Lehrstuhl für Waldwachstumsforschung der TU München, Teil 2

Bäume, die bleiben

Offizieller Start des rhenag-Zukunftwaldes vor der regionalen Presse